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Legosteine auf einem Tisch bei den Stadtwerken Wolfsburg. Marvin Reepschläger

Die Stadtwerke Wolfsburg – von Lego bis PULSE-Oskar

Die Stadtwerke Wolfsburg AG residiert seit sechs Jahren im Nordkopf-Tower der Volkswagen-Stadt, einem imposanten Gebäude mit neun Stockwerken. Im zentralen Kunden- und Verwaltungszentrum koordinieren die Stadtwerke zahlreiche ihrer Infrastrukturdienstleistungen. Was sehr nach alter Arbeitswelt klingt, entpuppt sich als erstaunlich modern.

Petra Buerke, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation, nimmt mich im Foyer in Empfang. Es geht nach oben, ein paar Treppen, ein paar Gänge, dann sind wir im Kreativraum. Der Raum ist sehr beliebt, er wird gerne gebucht, „aber leider haben wir nur diesen einen“, bedauert Buerke.

Lego und Boxhandschuhe

In dem Raum mit dem großen Holztisch und den ergonomischen Stühlen gibt es verschiedene Bereiche. Natürlich hat auch hier die Digitalisierung Einzug gehalten: Es gibt ein digitales Flipchart und eine große interaktive Tafel. Das macht Papier überflüssig und stellt die Ergebnisse sofort allen Teilnehmenden zur Verfügung. Sicher hat die Coronazeit einen Schub in der Digitalisierung bewirkt, aber – so Buerke – auch schon davor wurde in fast allen Bereichen mobiles Arbeiten ermöglicht. Außer bei den 180 Busfahrern. Bei denen hat „mobiles“ Arbeiten eine andere Bedeutung.

Im Kreativraum wird auch wirklich kreativ gearbeitet. Verschiedene Bastelsachen stehen zur Verfügung und – sehr cool – eine große Lego-Box. „Eine Kollegin hat eine Fortbildung zur Kreativtechnik mit Lego absolviert, seitdem bauen wir hier auch mal mit den Legosteinen. Das ist immer sehr spannend und gefällt mir richtig gut“, schmunzelt Petra Buerke über eine der neuen Arbeitsmethoden, die bei den Stadtwerken Wolfsburg angewendet werden.

Es gibt noch mehr zu sehen: Ein paar knallrote Boxhandschuhe liegen hier in der Fensterbank und an der anderen Ecke des Raumes ist eine Sofaecke eingerichtet. So können kreative Gedanken auch mal woanders fließen, als immer nur im Sitzen am Tisch.

Meeting Points in jeder Etage

Es geht weiter durch den Nordkopf-Tower. „Wir haben in jeder Etage zusätzlich zum Besprechungsraum auch einen sogenannten Meeting Point“, erklärt mir die Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation auf dem Weg zu einem solchen. Diese dienen auch der informellen Kommunikation und sind jeweils mitten im Raum offen begehbar. Die Getränke wie Kaffee, Tee und Wasser aus dem Spender sind frei, genau wie der Obstkorb.

An der modernen Kaffeemaschine liegen die aktuellen Tageszeitungen und jeder, der vorbei kommt, kann einen kleinen Plausch an der Theke halten, wenn er denn möchte. Kommunikation wird hier also ganz groß geschrieben. Das sei wichtig für ein gutes Arbeitsklima.

Rote Boxhandschuhe in einer Fensterbank bei den Stadtwerken Wolfsburg Marvin Reepschläger
Let’s fight for my idea – die knallroten Boxhandschuhe im Kreativraum.
Rote Boxhandschuhe in einer Fensterbank bei den Stadtwerken Wolfsburg Marvin Reepschläger

Flexible Arbeitszeit, Sabbatical, Weihnachtsgeld

„Wir waren schon immer sehr flexibel bei den Arbeitszeiten“, versichert Buerke. So könne man morgens ins Büro kommen, mittags einen Termin wahrnehmen und dann eben am Abend noch ein bisschen weiterarbeiten. Die Arbeitszeit wird durchs „Stempeln“ erfasst, was durchaus seine Vorteile hat. Elternzeit wird sehr gut angenommen und es besteht auch die Möglichkeit, ein Sabbatical für ein halbes Jahr zu nehmen. Das heißt, dass man ein halbes Jahr auf die Hälfte des Gehalts verzichtet, dafür aber in der Sabbatical-Phase, in der man nicht arbeitet, weiterhin die andere Hälfte des Gehalts ausbezahlt bekommt. Und wer auf 50 Prozent seines Weihnachtsgelds verzichtet, bekommt 11 Tage Urlaub mehr! Ein tolles Angebot, finde ich.

Ein Oscar fürs Projekt

Auf jeder Etage ist das Sekretariat als offener Bereich gestaltet. „Damit sind unsere Mitarbeitenden jederzeit ansprechbar“, sagt Petra Buerke. In dem Regal vor dem Sekretariatsbereich fallen mir kleine goldene Statuen auf. Ich möchte wissen, was es damit auf sich hat. „Das sind unsere Oskars“, erklärt Buerke.

Die Oskar-Statuen gehören zu PULSE: Alle Projekte der WOBCOM werden auf einem Projektboard gesammelt. Alle 14 Tage gibt es ein Treffen, in dem besprochen wird, welche Ziele innerhalb der letzten zwei Wochen erreicht wurden. Es sind alle Abteilungen dabei – von Finanz bis HR etc. So haben alle Projektbeteiligten die Möglichkeit, im Anschluss der Table-Diskussionen direkt vis-à-vis die Gespräche weiterzuführen, um Lösungen zu finden.

Wird ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, dann wird ihm dafür der PULSE-Oskar verliehen!

Dachterasse in der 9. Etage

Auf dem Weg noch weiter nach oben erfahre ich mehr über das „Social Intranet“, das die Stadtwerke zusammen mit der LSW betreiben. Es gibt dafür einen Sharepoint, der über Teams organisiert ist, sodass jeder nur die für sich relevanten Informationen sieht, wie zum Beispiel Mitarbeiterinfos aus den jeweiligen Bereichen – Pressemeldungen sind für alle sichtbar.

Der Ausblick von der großen Dachterrasse über die Dächer von Wolfsburg ist trotz des dramatisch bewölkten Himmels fantastisch! Phaeno, VW-Werk und weitere Gebäude liegen einem zu Füßen. Hier kann man gut durchatmen, tief Luft holen und dann wieder frisch in die kreative Arbeit gehen.

Im 9. Stock treffen wir Miriam Benecke, die ebenfalls in der Unternehmenskommunikation arbeitet. Von der jungen Mitarbeiterin möchte ich gerne wissen, was für sie „New Work“ ausmacht: „Ein flexibler Arbeitsplatz, unsere Meeting Points, der tolle Kreativraum und für alle zugängliche Rückzugsmöglichkeiten“, antwortet sie. Man merkt ihr an, dass sie gerne zur Arbeit in den Nordkopf-Tower kommt.

Während der Arbeitszeit: Im Liegestuhl entspannen

Apropos Rückzugsmöglichkeiten: Für die Busfahrer und -fahrerinnen wurde ein besonderer Aufenthaltsraum geschaffen. In dem kleinen Zimmer mit den großformatigen freundlichen Gemälden stehen zwei Liegestühle. Hier kann man sich für eine entspannte Pause zurückziehen, mal Ruhe genießen und neue Kraft tanken.

Zudem gibt es einen Fitnessraum, in dem regelmäßig ein Trainer die Fahrerinnen und Fahrer anleitet, denn ihr Job ist auch körperlich anstrengend und sportlicher Ausgleich wichtig. Alle anderen der 400 Arbeitsplätze bei den Stadtwerken Wolfsburg sind ergonomisch ausgestattet. „Selbstverständlich“, so Petra Buerke.

Ich verabschiede mich und auf meinem Weg durch die großzügigen Gänge in den verschiedenen Gebäudeteilen des Nordkopf-Towers. Und rekapituliere: „New Work“ ist bei den Stadtwerken Wolfsburg an allen Ecken und in allen Etagen zu spüren.